Ein Ziel des ocwl11 ist es, dass stilles Wissen nicht solches bleibt, sondern geteilt wird. In Rahmen der Online-Veranstaltungen gelingt es vor allem im Blog, und zwar wenn konkrete Fragen gestellt werden. Häufig sind wir uns dessen nicht bewusst, dass wir stilles Wissen haben, von dem andere profitieren könnten. Deshalb ist es wichtig, Fragen zu stellen, nachzufragen (nicht nur „Lurker“ sein), sodass die Chance erhöht wird, dass sich jemand angesprochen fühlt und das eigene Wissen mit anderen teilt.
Eine weitere Plattform ist natürlich Twitter, wobei es hier einige Beschränkungen vorkommen. Ebenso wie im Blog wird auch in Twitter nur dann stilles Wissen geteilt, wenn konkrete Fragen gestellt werden, die das implizite Wissen bestimmter User betreffen. Aufgrund der Unübersichtlichkeit ist jedoch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass User, die potentiell über das implizite Wissen verfügen würden, die Frage erst gar nicht sehen. Da im Blog die Beiträge über den ganzen Zeitraum hinweg übersichtlich stehen bleiben, ist hier die Wahrscheinlichkeit größer, dass konkrete Fragen von den „richtigen Usern“ wahrgenommen und beantwortet werden. Twitterbeiträge können aber auf jeden Fall als Hinweise auf stilles Wissen gewertet werden, sodass sie ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Externalisierung leisten.
Auch Offline kann es gelingen, stilles Wissen zu teilen, da alle Fragen von allen Teilnehmern wahrgenommen und beantwortet werden. Durch die Protokolle nach außen kann dann das implizite Wissen als Antwort auf die Fragen auch an die Online- User weitergegeben werden.
Man sollte auch vielleicht darüber nachdenken, ob man überhaupt stilles Wissen teilen kann. Denn ist es noch still, wenn es geteilt wird? – Aber das ist eher eine philosophische Wortfrage. Die Frage macht dann Sinn, wenn man das Wissen als still bezeichnet, bevor es geteilt wird. Danach ist das Wissen nicht mehr still.
